Ereignisse rund um Marc Alder-Um’s Ruecktritt

Hallo Fredy

Nach reiflicher Überlegung komme ich zum Schluss, dass ich dem jetzigen Vorstand der SSP nicht länger angehören möchte.

Die Vorgänge der vergangenen Wochen haben mich nicht nur bewegt, sondern auch schockiert. Das Erlebte entspricht nicht annähernd meiner Vorstellung von Führung, Kollegialität und Kommunikation.

Ich habe mir des Öfteren die Mühe gemacht, nicht nur Kritik zu äussern, sondern diese mit Beispielen verständlich zu machen oder mittels einem Lösungsvorschlag eine Verbesserung unserer Zusammenarbeit zu bewirken. Nicht ein einziges Mal wurde darauf eingegangen. Im Gegenteil. Negative Kritik wird logischerweise mit einem Adjektiv geäussert, das vielleicht unangenehm zu lesen und ist. Wer aber ohne darüber nachzudenken einfach mit dem Vorwurf «ehrverletzend» reagiert, macht es sich gar einfach.

Das Adjektiv «stur» sei ehrverletzend. Man verweigert ein Gespräch, welches 3 von 5 Kollegen im Vorstand wünschen, kann nur mittels Abstimmung inklusive eigener Stimme und (eigenem) Stichentscheid verhindert werden. Paul äussert sich dahingehend, ein solches Verhalten sei «eines Präsidenten unwürdig» und man bewegt sich keinen Millimeter. Welches Adjektiv soll ich benutzen, um meinen Eindruck zu beschreiben? Grosszügig? Charmant? Makellos?

Charles findet es «ehrverletzend» weil ich ihn als Follower bezeichnet hätte und bemängelt hätte, er müsste gelegentlich auch als Leader auftreten. Nun, Follower ist nichts Negatives. Es braucht Followers, denn es kann nicht nur Leader geben. Aber so wie von einem Copiloten gelegentlich verlangt wird, einen Entscheid des Kapitäns zu hinterfragen, hätte ich Ähnliches von deinem Stellvertreter erwartet. Charles hat in keinem einzigen E-Mail nur im Ansatz wenigstens einen Lösungsvorschlag gut gefunden. Es gibt Aussagen von dir, die man hätte kritisieren können – genauso wie man meine Aussagen kritisierte. Nur, das ist nicht ein einziges Mal geschehen. Das wiederum wirkt sich meines Erachtens auf die Glaubwürdigkeit aus, so leid mir diese Aussage tut. Und so denke ich, kann ich meine Aussagen, auch wenn sie keine Freude bereiten, an konkreten Beispielen belegen. Als ich Charles ein einziges Mal gebeten habe, seine Aussage zu belegen und mir zu erklären, welche Lehren ich nun auf eine E-Mail von dir (deren Inhalt er grossartig fand) ziehen soll, schwieg er. Er hat später erklärt, er hätte es nicht gesehen und sich dafür entschuldigt. Entschuldigung angenommen, aber wäre es dann nicht auch logisch, das Versäumte nachzuholen? Man kann nur spekulieren, wieso diese Erklärung bis jetzt nicht erfolgte.

Ich bin auch zur Einsicht gekommen, dass eine Meditation kaum von Erfolg gekrönt sein wird. Du hast Paul um seine Sichtweise betreffend dem Stichentscheid gebeten. Du hast ihm später zweimal dieselbe WhatsApp zugeschickt, in der stand: «jetzt, wo er (Paul) die Wahrheit kennen würde, würde er schweigen». Für dich ist es also gegeben, dass du die Wahrheit verbreitest, was wiederum bedeutet, dass jede andere Sichtweise die Unwahrheit ist – damit machst du uns faktisch zu Lügnern oder zumindest zur Ursache des Problems. Charles wiederum schrieb Paul, es wäre schade, dass er parteiisch sei. Wäre die Antwort in eurem Sinne ausgefallen, dann wäre dies selbstverständlich eine Bestätigung und wohl kaum parteiisch gewesen. Wer so denkt und nicht in der Lage ist, sich selber mal in einem ruhigen Moment zu hinterfragen, bei dem hilft auch kein Mediator. Pauls Erfahrung im Vorstand der SSP und seine zitierte Erfahrung in zwei verschiedenen Vorständen von Arbeitnehmerverbänden würden ihn eigentlich auszeichnen. Ihn hätte ich gerne vorgeschlagen, aber er wurde bereits vorher diskreditiert. Hätte die Antwort von Paul mich betroffen, dann hätte ich zuerst einmal mich hinterfragt und versucht herauszufinden, was ich besser machen könnte. Ich wäre auch auf die Vostandsmitglieder zugekommen und hätte mit einem Vorschlag versucht zu zeigen, dass ich die Kritik akzeptiere und bemüht bin, mein Verhalten zu korrigieren und um ein Entgegenkommen zu signalisieren. Das setzt eine gewisse Offenheit und Selbstkritik voraus.

Wenn ich dich darauf anspreche, ob es dich nicht nachdenklich macht, dass sich die Geschichte mit unterschiedlichen Akteuren wiederholt, werde ich sofort attackiert und es wird bemängelt, ich würde die Fakten nicht kennen. Die Fakten sind gar nicht entscheidend Fredy, es geht nicht darum was vorgefallen ist und wer «im Recht» ist. Es geht darum, dass deine Art und Weise immer wieder aufs Neue ähnlich wahrgenommen wird. Ich wurde noch nie «Diktator» genannt, las aber Mails von unterschiedlichen Personen, welche dich so bezeichneten. Wo liegt jetzt wohl die Ursache – sind immer die anderen das Problem?

Es gäbe noch viel mehr zu schreiben, an konkreten Beispielen aufzuzeigen, wie dieselben Vorgänge unterschiedlich bewertet werden, je nachdem, wer wie handelte oder was sagte. Da ich den Eindruck habe, dass dies kaum etwas bringt, verzichte ich darauf.

Ich bitte darum, meinen Entscheid zu respektieren. Selbstverständlich mache ich an der GV die Präsentation von Jahresrechnung und Budget und werde im Anschluss an den Event die Hotelrechnung begleichen.

Marc

Versand Datum/Zeit/Verteiler:
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Date: Fri, 15 Mar 2024 at 13:05
Subject: Rücktritt meiner Funktion per GV24
To: Fred Robert Munger Cc: Charles Hohmann , Fred Schwendener , Brigitte Lehmann